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„Die Freiheit in der digitalen Welt“

Vierte Ausschreibung für den Brandenburger Freiheitspreis gestartet.


Das Domstift Brandenburg hat den Brandenburger Freiheitspreis zum vierten Mal ausgeschrieben. Das Thema lautet „Die Freiheit in der digitalen Welt“. Mit dem Preis soll eine Person, Initiative oder Institution – vorzugsweise aus Brandenburg oder Berlin – ausgezeichnet werden, die in vorbildlicher Weise Wege der Nutzung digitaler Freiheiten bei Wahrung der persönlichen Freiheit und Selbstbestimmung sowie des Respekts anderen Menschen gegenüber aufzeigt.

Die technischen Möglichkeiten der digitalen Informationsbeschaffung und Kommunikation eröffnen in der Geschichte nicht bekannte Möglichkeiten, die weltweit genutzt werden. Sie schaffen erhebliche neue Freiheitsräume. Der dafür vielfach bereitwillig gezahlte Preis ist die Preisgabe eigener Daten, die freiwillige partielle Aufgabe der Privatsphäre mit dem Risiko der Aushöhlung der persönlichen Freiheit und Selbstbestimmung. Der Nutzer entwickelt sich, in den Worten von Jim Cook, dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden von Apple, vom Kunden zum Produkt. Auf gesellschaftlicher Ebene lässt sich als unmittelbare Folge des nahezu grenzenlosen Internets ein bislang nicht gekanntes Manipulations- und Polarisierungspotenzial mit zum Teil menschenverachtenden Inhalten feststellen, das eine Gefahr für die freiheitliche Demokratie darstellt.

Im Rahmen des Kapitelgottesdienstes am 16. Oktober 2022 erläuterte Domkurator Dr. Cord-Georg Hasselmann die Entscheidung für das Thema wie folgt: „Der Brandenburger Freiheitspreis steht für Freiheit und Verantwortung, das eine ist nicht ohne das andere zu haben. Das gilt auch für die Digitalisierung. Diese hat nicht nur unsere Kommunikation grundlegend verändert, sie berührt auch praktisch alle Bereiche unseres Lebens. Die Digitalisierung eröffnet Freiheitsräume, aber sie ermöglicht eben auch Fremdbestimmung und kann unsere Freiheit zu handeln und zu denken beeinflussen. Sie birgt das Potenzial, uns von digitalen Plattformen, Unternehmen und Prozessen abhängig zu machen. Es geht nicht mehr darum, ob wir die Digitalisierung bejahen oder sie ablehnen, sondern, wie wir mit ihr umgehen, sie uns zu Nutze machen. Es geht um einen verantwortungsvollen, an menschlichen Werten orientierten Umgang in einer digitalisierten Welt.“

Pressemitteilung des Domstifts